Für das Auerwild im Schwarzwald sieht es nicht gut aus. Trotz einem zehnjährigen Aktionsplan, der leider nicht überall konsequent umgesetzt wurde, hat die Zahl der Auerhühner dramatisch abgenommen. Gerade noch knapp 100 balzende Hähne (von ehemals über 300) und etwa die gleiche Anzahl weiblicher Vögel sind im Schwarzwald noch heimisch.
Das Land will darauf mit einem Maßnahmenplan reagieren, in dem die Fehler der Vergangenheit vermieden werden.
Um die Aufmerksamkeit für das Auerwild und seine prekäre Lage stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, wird der Verein Auerhuhn im Schwarzwald e.V. aktiv und schickt eine von der Firma Bruno Kaiser geschaffene 3 m hohe Holskulptur einer Auerhenne auf die Reise in verschiedene Orte im Schwarzwald. Unter dem Moto „Wir wollen etwas tun – gemeinsam für das Auerhuhn“ soll bei möglichst vielen Menschen das Bewusstsein für diese besondere Art geschaffen werden.
Die „Liebe Bertha“ ist für die kommenden Monate zu Besuch im Naturschutzzentrum in Villingen-Schwenningen und fliegt dann nach Freiburg weiter.
Zur Auftaktveranstaltung am 11.11.2022 kamen viele Auerwildfreundinnen und -freunde. Die örtliche Landtagsabgeordnete Martina Braun (Bündnis 90/Die Grünen) packte die Veranstaltung in ihren engen Terminkalender, weil ihr die Art besonders am Herzen liegt. Sie machte den Anwesenden Hoffnung, dass die Finanzierung des Auerwildmaßnahmenplans (die schon 2 Jahre auf Eis liegt) noch vor Weihnachten vom Landtag abgesegnet wird. Die ersten Streichungen im Haushaltsentwurf hat das Vorhaben schon überstanden.
Klaus Lachenmaier, Wildbiologe des LJV, berichtete über das langjährige Engagement der Jägerschaft für die Urhühner. Er machte deutlich, dass die intensive Bejagung von Haarraubwild – zusammen mit den Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums unabdingbar ist für deren Überleben.
Nach einem launigen Vortrag von „Fräulein Brehm“ über das Auerwild, der von brillanten Bildern illustriert wurde, gab es süße Auerwildküken eines heimischen Konditors.
Die KJV Schwarzwald-Baar-Kreis war vertreten durch den Biotopobmann Lothar Guzek und Internetredakteur Erhard Jauch. Auch der renommierte Tierfotograf Erich Marek aus Schwenningen gab Berta die Ehre.