Leichter Aufwind beim Auerwild

Ergebnisse der Balzplatzzählungen 2024 geben Anlass zur Hoffnung

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In der mit über 40 Personen gut besuchten Sitzung der Auerwildhegegemeinschaft im Regierungsbezirk Freiburg  am 20.7.2024 im Gasthaus Bären-Blessinghof in Eisenbach-Schollach wurden die Ergebnisse der Balzplatzzählungen im Frühjahr 2024 bekannt gegeben:

111 balzende Hähne im gesamten Verbreitungsgebiet lassen hoffen, dass die Talsohle überwunden ist und Maßnahmen der Lebensraumgestaltung und Prädationskontrolle Wirkung zeigen.

Die Zählergebnisse für die Teilgebiete

  • Nordschwarzwald (Gebiete nördlich der Kinzig): 51  Hähne (Vorjahr 47)
  • darin Nationalpark: 28 Hähne (Vorjahr 17)
  • Mittel- und Südschwarzwald (Gebiete südlich der Kinzig): 60 Hähne (Vorjahr 59).

Zudem wurden z.T. einige nicht balzende Junghähne beobachtet.

Die Verbreitung des Auerwildes ging von 1989 bis 2023 von 60.000 ha auf 27.000 ha zurück. Derzeit ist aber wieder eine leichte Ausbreitung der Areales zu beobachten. 

Wesentlicher Bestandteil des Auerwildmanagements ist das Monitoring. Dazu gehört nicht nur die Balzplatzählung, sondern auch Einzelbeobachtungen von Hennen und Hahnen, Funde von Losungen, Federn und Rissen, die den jeweiligen Wildtierbeauftragten gemeldet werden sollten.  

Die von Heiner Suchant 1984 gegründete Auerhegegemeinschaft wird es nach 40 Jahren nicht mehr geben, die Sitzung am 20.7. war die letzte in dieser Form. Die AHG wird zum Ende des Jahres 2024 ihre Arbeit beenden. Sie wird durch dezentrale Hegegemeinschaften ersetzt, die sich um Monitoring, Habitatmaßnahmen und Prädatorenmanagement in den einzelnen Auerwildgebieten kümmern. Die Hegegemeinschaften (gemäß 5 47 JWMG) werden als freiwilliger Zusammenschluss von Revierinhabern geführt. Im Bezirk Freiburg wird es 5 HG geben (eine davon ist gegründet und anerkannt), im Nordschwarzwald werden die Auerwildhegeringe CW und FDS weiterführt. ForstBW wird sich assoziativ an den jeweiligen HG beteilligen ohne Mitglied zu werden.     

Für die Auerwild-Reviere im Schwarzwald-Baar-Kreis gibt es keine gesonderte Hegegemeinschaft. Sie werden an die HG Aartenschutzverbund Zweitälerland GbR (Leitung MArtin Ruf) angedockt. Entsprechende Kontakte sind bereits geknüpft.

Die Arbeit der Hegegemeinschafteen werden dabei vom Verein Auerhuhn im Schwarzwald (Ansprechpartner Jakob Huber - Geschäftsführer und Viktor Meier - Prädadorenmanagement) und dem Landesjagdverband (Ansprechpartner Simon Boos) unterstützt. Es ist vorgesehen, dass es weiterhin regelmäßige gemeinsame Treffen der Hegegemeinschaften geben soll.

Der langjährige Vorsitzende Dr. Gerrit Müller (1996 -2024) ließ seine Amtszeit noch einmal Revue passieren und dankte allen Mitstreiterinnen und Mitstreiter für ihre Unterstützung. Vom LJV erhielt er eine Auerhahnplastik; beim Landesjägertag 2024 war er mit dem Wildhegeabzeichen des Deutschen Jagdverbandes für seine Verdienste in der Auerwildhege geehrt worden.