Früher trugen viele Könige lange Umhänge, die mit einem weißen Fell verbrämt waren. Diese kleinen weißen Felle stammen vom Hermelin. Um an das Fell zu kommen, mussten die Jäger der Herrscher im Winter die Tiere erlegen.
Das Hermelin ist die Winterversion des Großwiesels, es verfärbt sich im Winter weiß. Nur die Schwanzspitze bleibt dunkel. Im Sommer sind der Rücken und die Beine des Tieres braun.
Der Grund, warum sich das Großwiesel im Winter weiß verfärbt ist einfach: Dadurch ist es getarnt und kaum sichtbar, ein unschätzbarer Vorteil bei der Jagd. Dies ist auch beim Schneehasen, den Schneehühnern und bei Polarfüchsen beobachtbar.
Das Großwiesel verfärbt sich nach einer inneren Uhr, ähnlich wie bei Zugvögeln, die zu bestimmten Zeiten ihre Reise in den Süden antreten. Selbst Wiesel, die nach Verletzungen als Haustiere gehalten werden, verfärben sich im Winter weiß.
Wiesel sind kleine Raubtiere, die sich besonders auf Schermäuse spezialisiert haben. Wenn sie diese erlegt haben, benutzen sie deren unterirdischen Gänge und Wohnhöhlen als Verstecke.
Die sogenannten Hubertusjagden kennt fast jeder, aber nur wenige wissen, weshalb diese Jagden am 3. November stattfinden.
Hubertus war Pfalzgraf am Hofe von Frankenkönig Theuderich III. in Paris, musste von dort fliehen und heiratete die Prinzessin von Löwen.
Bei der Geburt des ersten Kindes starb sie und aus Trauer lebte ab 695 sieben Jahre lang als Einsiedler in den Ardennen. Dort ernährte er sich hauptsächlich von der Jagd.
Durch seine einsamen Jahre als Einsiedler wurde sein Glaube so groß, dass er sich zum Priester weihen ließ. Um 705 wurde er Bischof von Tongern-Maastricht. Seit dem 11. Jahrhundert wird die Legende vom Jäger Hubertus erzählt, dem an einem Karfreitag ein mächtiger Hirsch mit dem Kruzifix zwischen dem Geweih erschien, was ihn bekehrte.
Seine Zeit als Einsiedler war die Grundlage für die Zuschreibung dieses Motivs. Seit dieser Zeit gilt er als Schutzheiliger der Jäger.
Da seine Gebeine am 3. November 743 heilig- gesprochen wurden, gilt dieser Tag als Hubertustag. Um diesen Tag herum finden jedes Jahr die traditionellen Hubertusjagden statt.
Zu einem beliebten christlichen Brauch sind auch vielerorts die Hubertusmessen geworden, bei denen Jäger mit Blasinstrumenten den musikalischen Teil des Gottesdienstes gestalten.
Im Oktober und November beginnen bei uns die Herbststürme. Sie brausen über das Land, der Wind fegt das bunte Laub von den Bäumen, und an den Meeresküsten gibt es häufig Sturmfluten. Der Grund ist, dass sich mit den Jahreszeiten die Grenzen der Luftmassen verschieben.
Auch im Sommer sind die Temperaturen über Europa nicht gleich verteilt. Aber erst im Herbst, wenn die Sonneneinstrahlung sinkt, beginnt sich die Luft vor allem im Norden abzukühlen. Die Temperatur des Mittelmeeres beträgt dann immerhin noch knapp 20 Grad Celsius, während die nordischen Länder bereits mit starkem Frost rechnen müssen.
Dadurch entsteht innerhalb weniger Wochen im Herbst auf der Nordhalbkugel eine starke Luftmassengrenze, die Polarfront genannt wird. Diese Grenze, die kalte polare Luftmassen von den gemäßigt warmen Luftmassen trennt, gibt es auch im Sommer. Aber Entlang dieser Polarfront wehen starke Westwinde um die Nordhalbkugel. Je größer die Temperaturschwankung zwischen Norden und Süden ist, desto stärker wehen die Winde und desto heftiger können Stürme in den mittleren Breiten verlaufen.
Die Stürme der mittleren Breiten bilden sich typischerweise im Herbst und Winter. Sie beginnen meistens mit einem kleinen Gebiet über dem Ozean, wenn dort der Luftdruck zu fallen beginnt. An der Meeresoberfläche strömt die Luft nach innen. In der Höhe jedoch weht mehr Luft nach außen und der Lufdruck in dem Gebiet sinkt weiter ab. Im Inneren des Tiefs steigt die Luft auf und der Wasserdampf kondensiert zu Tröpfchen, die dann Wolken bilden. Die frei werdende Kondensationswärme verstärkt den Auftrieb der Luft und die Entwicklung des Tiefs zum Sturmtief.
Jetzt im Herbst gibt es in der Natur eine Fülle von Material, mit dem Kinder tolle Sachen basteln können. Kastanien sind sicher am bekanntesten, aber es gibt noch weitere Dinge in der Natur, die es lohnt, zu sammeln.
Aus Bucheckern können z.B. kleine Männchen oder Tiere gebastelt werden. Die Kerne aufgefädelt werden zu kleinen Armbändern oder Ketten.
Aus Walnussschalen können kleine Segelbote, Schildkröten, andere Tiere und sogar winzige Puppenbetten hergestellt werden.
Wer schon einmal Eicheln gesammelt hat, bastelt daraus Männchen, Pfeifen und Tiere. Hagebutten eignen sich für kleine Kränzchen oder Gestecke.
Tannenzapfen kennt jeder als Adventsdekoration, aber sie eigenen sich auch gut zum Basteln für Wichtel oder Zwerge.
Besonders schön sind bunte Blätter. Sie werden gepresst und können dann als Bilder auf durchsichtiges Papier geklebt und mit Tonpapier verstärkt als Laterne benutzt werden.
In der warmen Sommerzeit, im August, kann man sie wieder beobachten: die Glühwürmchen. Sie werden auch Leuchtkäfer genannt. Die 7 bis 25 mm kleinen Tierchen aus der Familie der Käfer sind etwa 7 bis 25 mm klein und nur in der Dunkelheit zu sehen, da ihr Hinterleib leuchtet.
Die Käfer sind ganz schön schlau, weil sie damit die weiblichen Glühwürmchen anlocken. Hier bei uns gibt es drei Arten von diesen Leuchtkäfern: Den Kleinsten, genannt das Johanniswürmchen, dann den großen Leuchtkäfer und schließlich den Kurzflügel-Leuchtkäfer.
Beim kleinen und beim großen Leuchtkäfer können nur die Männchen fliegen, aber die weiblichen Glühwürmchen können leuchten und die Männchen anlocken. Nur beim Kurzflügel-Leuchtkäfer können beide nicht fliegen.
Die Larven schlüpfen Ende August aus dem Ei und fangen sofort an, ihre Lieblingsspeise zu suchen: Es ist kaum zu glauben, sie fressen Gehäuseschnecken. Nach einer Überwinterung häuten sie sich fünf Mal.
Je nach Glühwürmchenart schwankt ihre Größe zwischen 0,7 bis 2,5 Zentimetern. Anfang Juni verpuppen sie sich - und sehr schnell, nämlich bereits nach acht bis elf Tagen schlüpfen die erwachsenen Käfer. Diese suchen sich dann sofort die strahlenden Partner.
Das Leuchten im Körper ist ein chemischer Prozess, der das Tierchen nur zum Leuchten bringt. Es wird kaum Wärme oder Hitze dabei erzeugt. Der „Leuchtbereich“ befindet sich im Hinterleib und ist tagsüber als weißer Teil gut erkennbar. Glühwürmchen sind nützliche Tierchen, weil die Larven Schnecken fressen.
Im Juli entladen sich ein Drittel aller Gewitter. Angst haben die meisten Kinder eigentlich vor dem Donner, obwohl der Blitz wesentlich gefährlicher ist.
Aber wie entsteht solch ein Gewitter?
Man unterscheidet Wärme- und Kaltfrontgewitter: Bei Hitze im Sommer kann es zu Wärmegewittern kommen, weil die Sonne die feuchte Luft in Bodennähe erhitzt. Warme Luftblasen, die leichter sind als die Luft in der Umgebung, steigen in große, viel kältere Höhen. Dabei entstehen durch Ladungstrennungen elektrische Spannungen, die bis zu eine Milliarde Volt erreichen können, (wetter.com). Wenn das elektrische Feld stark genug ist, entlädt es sich in Form eines Blitzes. Diese kommen zwischen Wolkenteilen (in einer Länge von bis zu 100 Kilometern) oder zwischen Wolken und Erdoberfläche auf.
Dagegen entstehen Kaltfrontgewitter, sobald Warmluft mit einer Kaltluftfront aufsteigt. Häufig ziehen diese Kaltfrontgewitter sehr schnell von Westen nach Osten, häufig begleitet von Sturmböen, die aus westlicher Richtung kommen. Die Temperaturen eines Blitzes betragen kurzzeitig bis zu 30.000 Grad Celsius. Dabei wird die Luft extrem erhitzt und dehnt sich dadurch sehr schnell aus. Dies wiederum erzeugt eine Druckwelle, die wiederum Schallwellen erzeugt, und diese Schallwellen hören wir als Donner.
Diesen hören wir erst nach einem Blitzschlag und er braucht für eine Strecke von einem Kilometer etwa drei Sekunden. Die Entfernung eines Gewitters kann man deshalb einfach ausrechnen:
Die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen und dann durch 3 teilen. (Bsp: 9 Sekunden gezählt, geteilt durch 3 ergibt eine Entfernung von drei Kilometern – Zeit, schnellstens ins Haus zu flüchten!)
Als Glücksbringer gilt er, der kleine rote Käfer mit den sieben Punkten. Es gibt ihn auch in Gelb. Gärtner lieben ihn, weil er sich vorwiegend von Blattläusen ernährt. Deshalb gehen manchmal auch Ameisen auf ihn los, weil sie ihre Bestände an Blattläusen gefährdet sehen.
In Europa gibt es etwa 100 verschiedene Marienkäferarten und weltweit sollen es über 4000 sein. Der Marienkäfer ist etwa 3 bis 5 mm lang und halbkugelig. Er lebt ungefähr ein Jahr. Wird er auf die Hand genommen, stellt er sich tot und gibt manchmal eine gelbliche Flüssigkeit ab.
Das Weibchen legt um die 800 zartgelbe Eier. Nach einer Woche schlüpfen gelblich Larven, die vier Stadien durchlaufen. Bis sie sich verpuppen, haben sie bereits bis zu 2000 Blattläuse vertilgt. Wenn die Marienkäfer schlüpfen, sind sie zuerst gelblich. Aber schon nach einigen Stunden haben sie ihre rote Farbe angenommen. Junge Marienkäfer überwintern unter Baumrinde, Blättern und kleinen Löchern bis zum Frühjahr.
Eine Gefahr für den Marienkäfer ist der asiatische Marienkäfer mit 19 Punkten. Er war ursprünglich als biologische „Waffe“ getestet worden und aus einem Labor entwischt. Seither vermehrt er sich ungebremst und verdrängt dadurch die heimischen Arten.
Der Maikäfer.
Noch vor etwa 5o Jahren kannte jedes Kind den Maikäfer. Meist Anfang Mai brummten die ersten Käfer durch die Luft. Vor allem die Buben fingen die dicken Brummer und steckten diese den Mädchen hinten in die Blusen. Das Geschrei war jedes Mal fürchterlich.
Heute sind die braunen Käfer mit den weiß-schwarz gezackten Seitenstreifen selten geworden. Der Maikäfer braucht vier Jahre bis er vollständig entwickelt ist. Das Maikäferweibchen legt nach der Begattung seine Eier in die Erde.
Daraus entwickeln sich die Engerlinge, welche fünf Zentimeter lang sind und vier Jahre benötigen, bis die fertigen Jungkäfer entwickelt sind. Sie ernähren sich von Pflanzenwurzeln und sind dadurch große Schädlinge. Im Herbst des letzten Jahres entwickelt sich der Jungkäfer aus dem Engerling. Er überwintert ca. einen Meter unter der Erde und schlüpft Ende April.
Nach erfolgreicher Fortpflanzung fressen die Käfer Blätter, bis sie sterben. In manchen Jahren fressen sie ganze Bäume kahl. Durch den Einsatz von Spritzmitteln ist der Maikäfer fast ausgerottet worden.
Die Hasen feiern Hochzeit
Feldhasen sind etwas größer, als Kaninchen und haben längere Ohren. Der Hase lebt auf dem Feld, während das Kaninchen in sandigen Böden in Bauen haust.
Jetzt im April kann der Feldhase bei der sogenannten Hasenhochzeit beobachtet werden. Der männliche Hase, der Rammler, verfolgt die Häsin in schnellen Verfolgungsjagden. Dabei versucht der Hase durch Stupser, Haken und Sprüngen, die Häsin für sich einzunehmen. Eine ganze Zeitlang verteidigt sie sich mit Schlägen, bis sie für die Hasenhochzeit einverstanden ist.
Die Tragzeit dauert etwa 42 Tage. Da bei nassem Wetter viele der Jungtiere sterben, hat sich die Natur einen Trick ausgedacht. Die Häsin kann doppelt trächtig werden und dann nochmals Junge zur Welt bringen. Die Jungen legt sie in einer Ackerfurche, der Sasse, ab. Die kleinen Häschen haben bereits ein Fell, können sehen und sehr schnell herumhoppeln. Da sie keinerlei Geruch haben, sind sie durch andere Tiere (Bsp. Den Fuchs) nur sehr schwer zu finden. Zwei Mal am Tag säugt die Häsin die Kleinen. Da die Muttermilch sehr gehaltvoll ist, wachsen die Kleinen schnell und sind schon nach 10 Monaten erwachsen.
Die Frage ist, wie kommt der Hase zum „Beruf“ des Osterhasen? Diesen Brauch gibt es erst seit dem Ende des 17. Jahrhunderts. Früher waren es andere Tiere, die die Ostereier brachten. Die wahrscheinlichste Ursache aber dürfte die enorme Fruchtbarkeit der Hasen sein. Heute ist der Osterhase mit seinen vielen bunten Eiern nicht mehr wegzudenken.
Der Iltis
Der Iltis ist ein relativ unbekanntes Waldtier. Besser bekannt ist das Frettchen, eine domestizierte Form des wilden Iltisses. Der Iltis ist braun mit weißen Flecken und er kann bis zu 60 cm lang werden. Die Weibchen sind etwas kleiner. Die Paarungszeit der Iltisse ist im Frühjahr und nach einer Tragzeit von etwa 42 Tagen bringt die Fähe (weiblicher Iltis) vier bis acht blinde Junge zur Welt. Diese fangen bereits nach drei Wochen an, Fleisch zu fressen, wenn sie die Augen öffnen. Bereits nach drei Monaten werden sie selbstständig.
Der Iltis, der in unseren Wäldern lebt, ist ein nachtaktives Tier, das sich gerne am Wasser aufhält. Er kann sehr gut schwimmen und tauchen und fängt Frösche, Kröten und Fische. Man findet ihn oft an Waldrändern, weil er dort z. B. in aufgeschichtetem Holz Unterschlupf findet. Klettern behagt dem Iltis überhaupt nicht.
Iltisse stinken fürchterlich. Das liegt an einem Sekret, das sie aus ihrer Analdrüse bis 50 cm weit spritzen können. Damit markieren sie ihr Revier. In der Natur werden Iltisse etwa 6 Jahre alt. Die domestizierten Frettchen können allerdings bis zu zehn Jahre alt werden.
Winterstarre
Was machen Frösche, Fische und Kröten bei Minusgraden im Winter?
Diese Tiere setzen ihren Stoffwechsel so weit herunter, dass sie überleben können. Sie verbuddeln sich im Schlamm von Teichen oder in Erdlöchern. Ein Mal pro Minute schlägt zum Beispiel ein Fischherz, wenn der Fisch in die Winterstarre gefallen ist.
Die Körperfunktionen werden auf ein Minimum heruntergefahren, um Energie zu sparen. Die Fische nehmen kaum noch Nahrung im Winter auf und zehren von ihren Reserven, die sie sich vor der Winterzeit angefressen haben.
Wieso frieren kleine Teiche, die tief genug sind, im Winter nicht zu?
Dies hat mit der sogenannten Dichteanomalie des Wassers zu tun. Sie ist lebensnotwendig für das Leben im Wasser. Da Wasser von 4°C die größte Dichte hat, schwimmt kälteres Wasser auf diesem, so dass im Winter die Temperatur eines Sees am Grund nicht kälter als 4°C wird. Der See friert also von oben nach unten zu.
Dies ermöglicht es Fischen, am Grund eines Gewässers zu überwintern. Erwärmt sich das Wasser im Frühjahr langsam, werden die Fische wieder aus ihrer Winterstarre erweckt.
Spuren im Schnee
Der Januar ist der Monat, in dem fast immer Schnee liegt. Bei Waldspaziergängen kann man Tierspuren beobachten und anhand eines Spurenbüchleins den dazugehörigen Tieren zuordnen. Einige Spuren sind so charakteristisch, das man sie nur einmal sehen muss, um zu wissen, welches Tier hier gelaufen ist. Deshalb, Augen auf im Wald.
Beispiele:
Barbarazweige im Dezember
Am 4. Dezember ist Barbaratag. Wenn an diesem Tag Zweige von blühenden Bäumen oder Büschen geschnitten werden, blühen diese an Weihnachten.
Der Name geht auf die hl. Barbara zurück. Sie war die Tochter eines Kaufmannes in der Türkei. Da sie den christlichen Glauben annahm, ließ sie der Vater zum Tod verurteilen. Als sie in den Kerker gezerrt wurde, blieb ein Kirschzweig an ihrem Kleid hängen. Sie teilte mit diesem Zweig ihr Wasser und am Hinrichtungstag blühte er.
Der Sage nach vollstreckte der Vater selbst das Urteil, wurde aber zur Strafe vom Blitz erschlagen. Wieso blühen die Zweige an Weihnachten? Viele Laubbäume tragen in der kalten Zeit Knospen, die durch Schuppen gegen die Kälte geschützt sind und die vorgebildeten Blüten und Blätter umhüllen.
Werden die Zweige abgeschnitten und in lauwarmes Wasser gestellt sowie wärmeren Temperaturen im Zimmer ausgesetzt, treiben die Knospen aus, so wie im Frühjahr, und der Zweig fängt an zu blühen. Die drei Wochen bis Weihnachten gaukeln dem Zweig vor, es sei Frühjahr.
Die Summe der Wärme, die er im Zimmer erhält, reicht genau aus, um die Schuppen abzuwerfen und die Blüten zum Blühen zu bringen. Die Zweige dürfen aber nicht zu warm stehen, sonst trocknen sie aus und treiben keine Blüten.
Jagdhornsignale.
Fast jedes Tier hat sein eigenes Signal. Im Oktober und November finden häufig Gesellschaftsjagden statt. Dadurch werden die Tiere weniger beunruhigt, weil nach diesem Ereignis wieder Ruhe im Revier einkehrt. Viele Menschen wundern sich, dass nach der Jagd die erlegten Tiere hintereinander gelegt werden und Jagdhornbläser spielen.
Dieser Brauch ist sehr alt und ist eine letzte Ehrung für das erlegte Tier. Die Reihenfolge ist dabei streng vorgegeben. Das sogenannte Hochwild (z. B. Hirsche, Damwild, Sauen..) wird zuerst abgelegt, dann kommen Rehe, Füchse, Hasen und Flugwild. Die Jagdhornbläser stehen hinter der Strecke (gelegtes Wild) und verblasen jede gelegte Wildart mit einem eigenen Signal. Zur Ehre des Wildes bekommt Schalenwild (Rot- und Damwild, Sauen und Rehwild) einen kleinen Zweig in den Äser, das Maul geschoben. Das soll den letzten Bissen symbolisieren als Achtung vor dem Tier.
Gesellschaftsjagden sind streng reglementiert, damit möglichst nichts passieren kann. Jäger und Treiber müssen eine orangefarbene Weste und ein orangefarbenes Hutband tragen, die Hunde bekommen ein Leuchtband oder eine Leuchtdecke um. Jeder Jäger bekommt einen sogenannten Stand zugewiesen, den er nicht verlassen darf. Geschossen werden darf nur nach bestimmten Jagdhornsignalen. Nach dem Abblasen muss die Waffe entladen werden. Das Waldstück, in dem gejagt wird, ist durch Schilder markiert, auf denen die Leute aufmerksam gemacht werden, den Wald für einige Stunden nicht zu betreten.
Weshalb ist der Herbst so bunt?
Im Herbst verfärbt sich plötzlich das Laub der Bäume von grün zu gelb oder rot und braun. Der Grund dafür ist der Chlorophyllabbau in den Blättern, die abnehmende Dauer der Sonneneinstrahlung sowie der kühleren Temperaturen.
Eine weitere Rolle spielt auch das Alter des Blattes. Je älter das Blatt ist, desto schneller verfärbt es sich im Herbst. Aus diesem Grund bleiben die Blätter an der Spitze eines Zweiges länger grün. Aber weshalb wirft ein Baum im Herbst seine Blätter ab?
Im Winter, wenn es kalt wird, könnte der Baum über seine Wurzeln nicht genügend Wasser zu seinen Blättern pumpen. Deshalb zieht der Baum das Blattgrün, Stärke, Mineralien und Eiweiß in seine Zweige und den Stamm zurück. Die Ansatzstellen der Blätter werden aufgelöst und der Wind bläst das Blatt auf den Boden. Diese Blätterschicht schützt den Boden vor Feuchtigkeitsverlust. Im Laub befinden sich viele Kleinstlebewesen und Pilze, die hier überwintern. Im Laufe der Zeit verwandelt sich die Blätterschicht in guten Humus. Dessen Mineralstoffe nehmen Pflanzen und Bäume im Frühjahr wieder auf. Der Wald ist ein perfektes Recyclingsystem.
Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, kann sich der Baum wieder mit Wasser aus den Wurzeln versorgen. Dann stehen Blattgrün, Mineralstoffe, Stärke und Eiweiß wieder für neue Blätter zur Verfügung. Übrigens kann man im zeitigen Frühjahr mit einem Stethoskop am Stamm das Wasserrauschen hören. Die meisten Nadelbäume dagegen behalten ihre Nadeln im Winter. Diese enthalten kaum Wasser, sind sehr hart und dadurch isoliert und verbleiben bis zu 12 Jahre am Baum.
Zugvögel
Jetzt, in den ersten Tagen des Septembers, sammeln sich die letzten Zugvögel, um ihre weite Reise in den Süden anzutreten.
Zugvögel fliegen nach Spanien, Marokko, Südafrika und noch weiter, weil es dort wesentlich wärmer ist, als bei uns im Winter und sie dort die Nahrung finden, die sie brauchen.
Es sind vor allem Insektenfresser. Sie kommen im frühen Sommer wieder zu uns zurück, weil es hier ein gutes Nahrungsangebot gibt und die Vögel die Insekten nicht mit den einheimischen Vögeln im Süden teilen müssen.
Am weitesten fliegt dabei die Küstenseeschwalbe, die vom arktischen Norden bis auf die andere Seite unseres Globus in die Antarktis fliegt, um dort zu brüten. Dabei legt sie die unglaubliche Entfernung von zwischen 17000 km und 20000 km pro Weg zurück.
Viele Vogelzüge fliegen in einer V-Anordnung. Dabei sind die Leitvögel die Erfahrensten. Da der „Chef“ die anstrengendste Position innehat und um sich von Zeit zu Zeit auszuruhen, lösen sich die Leitvögel ab. Derjenige, der hinter dem ersten Vogel fliegt, nimmt dann dessen Position ein und wird für eine bestimmte Zeit „Chef“ und Leitvogel. Durch das „V“ der Formation sparen die Vögel bis zu einem Fünftel an Kraft ein.
Der Zeitpunkt des Abflugs, die Richtung sowie die Dauer des Fluges scheinen genetisch vorbestimmt zu sein.
Rehböcke suchen sich ihre Partnerin in der Zeit von Anfang Juli bis etwa zum 20. August. Die letzten Wochen im August werden von den Jägern Blattzeit genannt.
Da die meisten weiblichen Rehe, die Ricken bis dorthin gedeckt sind, lassen sich die Böcke durch Fieptöne, die der Jäger mit einer kleinen Pfeife, der Blatter, macht, anlocken. Diese Fieptöne imitieren Ricken, die noch nicht vom Bock beschlagen (gedeckt) wurden. In dieser Zeit sind die Böcke von morgens bis abends auf den Läufen (unterwegs) und verlieren durch das Suchen und das Treiben der Ricken stark an Gewicht.
Das weibliche Reh lässt sich nicht ohne weiteres beschlagen, sondern der Bock muss lange Zeit hinter der Ricke herlaufen, bis sie endlich bereit ist. Vor der Brunft, die auch Feistzeit genannt wird, frisst sich der Bock eine Fettschicht an, weil er während der Brunft kaum Zeit zum Fressen findet.
Normalerweise bleiben die Böcke während der Paarungszeit in der Nähe der Geiß. Die Brunft dauert beim weiblichen Rehwild nur je vier Tage. In Gebieten, in denen wenige Böcke sind, verpaaren sie sich mit mehreren Rehgeißen.
Nach der Brunft ist der Bock heimlich, d.h. er ist „unsichtbar“. In dieser Erholungsphase muss er erst wieder sein Gewicht anfressen, damit er im Winter genug Fettreserven hat.
Hitzetage im Juli – Wie helfen sich Tiere und Pflanzen?
Wir Menschen schwitzen, wenn es heiß ist und müssen dann viel trinken. Nicht so einfach haben es dagegen Tiere und Pflanzen. Aber auch sie haben Strategien entwickelt, um sich gegen hohe Temperaturen zu schützen. Vögel können ihre Temperatur durch ihr Federkleid konstant halten. Wird es zu heiß, geben sie durch den Schnabel Hitze ab.
Bei Wärme ist das Nahrungsangebot größer, was vor allem den Jungvögeln zu Gute kommt. Insekten lieben es bei Wärme zu schlüpfen. Ist es allerdings sehr heiß, fächeln Bienen, Wespen und Hornissen ihrem Nachwuchs kühle Luft zu. Frösche und Lurche dagegen suchen sich kleine feuchte Spalten, in die sie sich zurückziehen und in eine Art Sommerschlaf fallen, bis es wieder regnet.
Ist die Hitze allerdings zu groß und das Wasser in kleinen Teichen wird immer weniger, kann es sein, dass der Sauerstoffgehalt so gering wird, dass die Fische sterben. Manche Bäume schützen sich, indem sie ihre Blätter einrollen. Die Kastanie trennt die Wasserzufuhr zu den Blättern ab. Diese werden welk und fallen dann ab. Deshalb ist es wichtig, bei großer Hitze nicht nur Blumen zu gießen, sondern auch an Büsche und Bäume zu denken.
Früher trugen viele Könige lange Umhänge, die mit einem weißen Fell verbrämt waren. Diese kleinen weißen Felle stammen vom Hermelin. Um an das Fell zu kommen, mussten die Jäger der Herrscher im Winter die Tiere erlegen.
Das Hermelin ist die Winterversion des Großwiesels, es verfärbt sich im Winter weiß. Nur die Schwanzspitze bleibt dunkel. Im Sommer sind der Rücken und die Beine des Tieres braun.
Der Grund, warum sich das Großwiesel im Winter weiß verfärbt ist einfach: Dadurch ist es getarnt und kaum sichtbar, ein unschätzbarer Vorteil bei der Jagd. Dies ist auch beim Schneehasen, den Schneehühnern und bei Polarfüchsen beobachtbar.
Das Großwiesel verfärbt sich nach einer inneren Uhr, ähnlich wie bei Zugvögeln, die zu bestimmten Zeiten ihre Reise in den Süden antreten. Selbst Wiesel, die nach Verletzungen als Haustiere gehalten werden, verfärben sich im Winter weiß.
Wiesel sind kleine Raubtiere, die sich besonders auf Schermäuse spezialisiert haben. Wenn sie diese erlegt haben, benutzen sie deren unterirdischen Gänge und Wohnhöhlen als Verstecke.
Die sogenannten Hubertusjagden kennt fast jeder, aber nur wenige wissen, weshalb diese Jagden am 3. November stattfinden.
Hubertus war Pfalzgraf am Hofe von Frankenkönig Theuderich III. in Paris, musste von dort fliehen und heiratete die Prinzessin von Löwen.
Bei der Geburt des ersten Kindes starb sie und aus Trauer lebte ab 695 sieben Jahre lang als Einsiedler in den Ardennen. Dort ernährte er sich hauptsächlich von der Jagd.
Durch seine einsamen Jahre als Einsiedler wurde sein Glaube so groß, dass er sich zum Priester weihen ließ. Um 705 wurde er Bischof von Tongern-Maastricht. Seit dem 11. Jahrhundert wird die Legende vom Jäger Hubertus erzählt, dem an einem Karfreitag ein mächtiger Hirsch mit dem Kruzifix zwischen dem Geweih erschien, was ihn bekehrte.
Seine Zeit als Einsiedler war die Grundlage für die Zuschreibung dieses Motivs. Seit dieser Zeit gilt er als Schutzheiliger der Jäger.
Da seine Gebeine am 3. November 743 heilig- gesprochen wurden, gilt dieser Tag als Hubertustag. Um diesen Tag herum finden jedes Jahr die traditionellen Hubertusjagden statt.
Zu einem beliebten christlichen Brauch sind auch vielerorts die Hubertusmessen geworden, bei denen Jäger mit Blasinstrumenten den musikalischen Teil des Gottesdienstes gestalten.
Im Oktober und November beginnen bei uns die Herbststürme. Sie brausen über das Land, der Wind fegt das bunte Laub von den Bäumen, und an den Meeresküsten gibt es häufig Sturmfluten. Der Grund ist, dass sich mit den Jahreszeiten die Grenzen der Luftmassen verschieben.
Auch im Sommer sind die Temperaturen über Europa nicht gleich verteilt. Aber erst im Herbst, wenn die Sonneneinstrahlung sinkt, beginnt sich die Luft vor allem im Norden abzukühlen. Die Temperatur des Mittelmeeres beträgt dann immerhin noch knapp 20 Grad Celsius, während die nordischen Länder bereits mit starkem Frost rechnen müssen.
Dadurch entsteht innerhalb weniger Wochen im Herbst auf der Nordhalbkugel eine starke Luftmassengrenze, die Polarfront genannt wird. Diese Grenze, die kalte polare Luftmassen von den gemäßigt warmen Luftmassen trennt, gibt es auch im Sommer. Aber Entlang dieser Polarfront wehen starke Westwinde um die Nordhalbkugel. Je größer die Temperaturschwankung zwischen Norden und Süden ist, desto stärker wehen die Winde und desto heftiger können Stürme in den mittleren Breiten verlaufen.
Die Stürme der mittleren Breiten bilden sich typischerweise im Herbst und Winter. Sie beginnen meistens mit einem kleinen Gebiet über dem Ozean, wenn dort der Luftdruck zu fallen beginnt. An der Meeresoberfläche strömt die Luft nach innen. In der Höhe jedoch weht mehr Luft nach außen und der Lufdruck in dem Gebiet sinkt weiter ab. Im Inneren des Tiefs steigt die Luft auf und der Wasserdampf kondensiert zu Tröpfchen, die dann Wolken bilden. Die frei werdende Kondensationswärme verstärkt den Auftrieb der Luft und die Entwicklung des Tiefs zum Sturmtief.
Jetzt im Herbst gibt es in der Natur eine Fülle von Material, mit dem Kinder tolle Sachen basteln können. Kastanien sind sicher am bekanntesten, aber es gibt noch weitere Dinge in der Natur, die es lohnt, zu sammeln.
Aus Bucheckern können z.B. kleine Männchen oder Tiere gebastelt werden. Die Kerne aufgefädelt werden zu kleinen Armbändern oder Ketten.
Aus Walnussschalen können kleine Segelbote, Schildkröten, andere Tiere und sogar winzige Puppenbetten hergestellt werden.
Wer schon einmal Eicheln gesammelt hat, bastelt daraus Männchen, Pfeifen und Tiere. Hagebutten eignen sich für kleine Kränzchen oder Gestecke.
Tannenzapfen kennt jeder als Adventsdekoration, aber sie eigenen sich auch gut zum Basteln für Wichtel oder Zwerge.
Besonders schön sind bunte Blätter. Sie werden gepresst und können dann als Bilder auf durchsichtiges Papier geklebt und mit Tonpapier verstärkt als Laterne benutzt werden.
In der warmen Sommerzeit, im August, kann man sie wieder beobachten: die Glühwürmchen. Sie werden auch Leuchtkäfer genannt. Die 7 bis 25 mm kleinen Tierchen aus der Familie der Käfer sind etwa 7 bis 25 mm klein und nur in der Dunkelheit zu sehen, da ihr Hinterleib leuchtet.
Die Käfer sind ganz schön schlau, weil sie damit die weiblichen Glühwürmchen anlocken. Hier bei uns gibt es drei Arten von diesen Leuchtkäfern: Den Kleinsten, genannt das Johanniswürmchen, dann den großen Leuchtkäfer und schließlich den Kurzflügel-Leuchtkäfer.
Beim kleinen und beim großen Leuchtkäfer können nur die Männchen fliegen, aber die weiblichen Glühwürmchen können leuchten und die Männchen anlocken. Nur beim Kurzflügel-Leuchtkäfer können beide nicht fliegen.
Die Larven schlüpfen Ende August aus dem Ei und fangen sofort an, ihre Lieblingsspeise zu suchen: Es ist kaum zu glauben, sie fressen Gehäuseschnecken. Nach einer Überwinterung häuten sie sich fünf Mal.
Je nach Glühwürmchenart schwankt ihre Größe zwischen 0,7 bis 2,5 Zentimetern. Anfang Juni verpuppen sie sich - und sehr schnell, nämlich bereits nach acht bis elf Tagen schlüpfen die erwachsenen Käfer. Diese suchen sich dann sofort die strahlenden Partner.
Das Leuchten im Körper ist ein chemischer Prozess, der das Tierchen nur zum Leuchten bringt. Es wird kaum Wärme oder Hitze dabei erzeugt. Der „Leuchtbereich“ befindet sich im Hinterleib und ist tagsüber als weißer Teil gut erkennbar. Glühwürmchen sind nützliche Tierchen, weil die Larven Schnecken fressen.
Im Juli entladen sich ein Drittel aller Gewitter. Angst haben die meisten Kinder eigentlich vor dem Donner, obwohl der Blitz wesentlich gefährlicher ist.
Aber wie entsteht solch ein Gewitter?
Man unterscheidet Wärme- und Kaltfrontgewitter: Bei Hitze im Sommer kann es zu Wärmegewittern kommen, weil die Sonne die feuchte Luft in Bodennähe erhitzt. Warme Luftblasen, die leichter sind als die Luft in der Umgebung, steigen in große, viel kältere Höhen. Dabei entstehen durch Ladungstrennungen elektrische Spannungen, die bis zu eine Milliarde Volt erreichen können, (wetter.com). Wenn das elektrische Feld stark genug ist, entlädt es sich in Form eines Blitzes. Diese kommen zwischen Wolkenteilen (in einer Länge von bis zu 100 Kilometern) oder zwischen Wolken und Erdoberfläche auf.
Dagegen entstehen Kaltfrontgewitter, sobald Warmluft mit einer Kaltluftfront aufsteigt. Häufig ziehen diese Kaltfrontgewitter sehr schnell von Westen nach Osten, häufig begleitet von Sturmböen, die aus westlicher Richtung kommen. Die Temperaturen eines Blitzes betragen kurzzeitig bis zu 30.000 Grad Celsius. Dabei wird die Luft extrem erhitzt und dehnt sich dadurch sehr schnell aus. Dies wiederum erzeugt eine Druckwelle, die wiederum Schallwellen erzeugt, und diese Schallwellen hören wir als Donner.
Diesen hören wir erst nach einem Blitzschlag und er braucht für eine Strecke von einem Kilometer etwa drei Sekunden. Die Entfernung eines Gewitters kann man deshalb einfach ausrechnen:
Die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen und dann durch 3 teilen. (Bsp: 9 Sekunden gezählt, geteilt durch 3 ergibt eine Entfernung von drei Kilometern – Zeit, schnellstens ins Haus zu flüchten!)
Als Glücksbringer gilt er, der kleine rote Käfer mit den sieben Punkten. Es gibt ihn auch in Gelb. Gärtner lieben ihn, weil er sich vorwiegend von Blattläusen ernährt. Deshalb gehen manchmal auch Ameisen auf ihn los, weil sie ihre Bestände an Blattläusen gefährdet sehen.
In Europa gibt es etwa 100 verschiedene Marienkäferarten und weltweit sollen es über 4000 sein. Der Marienkäfer ist etwa 3 bis 5 mm lang und halbkugelig. Er lebt ungefähr ein Jahr. Wird er auf die Hand genommen, stellt er sich tot und gibt manchmal eine gelbliche Flüssigkeit ab.
Das Weibchen legt um die 800 zartgelbe Eier. Nach einer Woche schlüpfen gelblich Larven, die vier Stadien durchlaufen. Bis sie sich verpuppen, haben sie bereits bis zu 2000 Blattläuse vertilgt. Wenn die Marienkäfer schlüpfen, sind sie zuerst gelblich. Aber schon nach einigen Stunden haben sie ihre rote Farbe angenommen. Junge Marienkäfer überwintern unter Baumrinde, Blättern und kleinen Löchern bis zum Frühjahr.
Eine Gefahr für den Marienkäfer ist der asiatische Marienkäfer mit 19 Punkten. Er war ursprünglich als biologische „Waffe“ getestet worden und aus einem Labor entwischt. Seither vermehrt er sich ungebremst und verdrängt dadurch die heimischen Arten.
Der Maikäfer.
Noch vor etwa 5o Jahren kannte jedes Kind den Maikäfer. Meist Anfang Mai brummten die ersten Käfer durch die Luft. Vor allem die Buben fingen die dicken Brummer und steckten diese den Mädchen hinten in die Blusen. Das Geschrei war jedes Mal fürchterlich.
Heute sind die braunen Käfer mit den weiß-schwarz gezackten Seitenstreifen selten geworden. Der Maikäfer braucht vier Jahre bis er vollständig entwickelt ist. Das Maikäferweibchen legt nach der Begattung seine Eier in die Erde.
Daraus entwickeln sich die Engerlinge, welche fünf Zentimeter lang sind und vier Jahre benötigen, bis die fertigen Jungkäfer entwickelt sind. Sie ernähren sich von Pflanzenwurzeln und sind dadurch große Schädlinge. Im Herbst des letzten Jahres entwickelt sich der Jungkäfer aus dem Engerling. Er überwintert ca. einen Meter unter der Erde und schlüpft Ende April.
Nach erfolgreicher Fortpflanzung fressen die Käfer Blätter, bis sie sterben. In manchen Jahren fressen sie ganze Bäume kahl. Durch den Einsatz von Spritzmitteln ist der Maikäfer fast ausgerottet worden.
Der Iltis
Der Iltis ist ein relativ unbekanntes Waldtier. Besser bekannt ist das Frettchen, eine domestizierte Form des wilden Iltisses. Der Iltis ist braun mit weißen Flecken und er kann bis zu 60 cm lang werden. Die Weibchen sind etwas kleiner. Die Paarungszeit der Iltisse ist im Frühjahr und nach einer Tragzeit von etwa 42 Tagen bringt die Fähe (weiblicher Iltis) vier bis acht blinde Junge zur Welt. Diese fangen bereits nach drei Wochen an, Fleisch zu fressen, wenn sie die Augen öffnen. Bereits nach drei Monaten werden sie selbstständig.
Der Iltis, der in unseren Wäldern lebt, ist ein nachtaktives Tier, das sich gerne am Wasser aufhält. Er kann sehr gut schwimmen und tauchen und fängt Frösche, Kröten und Fische. Man findet ihn oft an Waldrändern, weil er dort z. B. in aufgeschichtetem Holz Unterschlupf findet. Klettern behagt dem Iltis überhaupt nicht.
Iltisse stinken fürchterlich. Das liegt an einem Sekret, das sie aus ihrer Analdrüse bis 50 cm weit spritzen können. Damit markieren sie ihr Revier. In der Natur werden Iltisse etwa 6 Jahre alt. Die domestizierten Frettchen können allerdings bis zu zehn Jahre alt werden.