Mitgliederversammlung am 31.3.2023

Gut besuchte und harmonische Veranstaltung im Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises

  • Neuer Vorstand (vl.n.r.):Seidel, Böhdecke, Guzek, Zimmermann, Hauger, Schütz, Strohm, Jauch

Erstellt am

KJMin Dunja Zimmermann konnte bei der Mitgliederversammlung der Kreisjägervereinigung Schwarzwald-Baar-Kreis am 31.3.2023 im großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Villingen erfreulich viele Mitglieder sowie Bezirksjägermeister Hans-Jürgen Schneider, KJM Dr. Westheide von der KJV Tuttlingen und den Auerwildhegeberater Dieter Geiger begrüßen. Einige Mitglieder waren über Video zugeschaltet.

Die Hauptversammlung wurde von einer gemischten Gruppe von 28 Jagdhornbläserinnen uind Jagdhornbläsern aus allen Hegeringen unter Leitung des Bläserobmanns Michael Seidel musikalisch umrahmt. 

Bei der Totenehrung wurde folgender verstorbener Mitglieder gedacht: 
Hans Schuler, Gerhard Rösch, Wolfgang Seeger, Manfred Rogosch, Manuel Vosseler, Hans Stricker, Max Schnaitter.

Es folgte ein ausführlicher Informationsblock:

Die Kreisveterinärin Dr. Teresa Schwarzmeier schilderte die aktuelle Situation bei der Afrikanischen Schweinepest. In den Bundesländern an der Grenze zu Polen und in Polens selbst ist die ASP immer noch akut. Neu sind Ausbrüche in Norditalien. Im Land wird versucht, sich durch Notfallpläne und Notfallübungen optimal auf den Ernstfall vorzubereiten. Dass so etwas schnell passieren kann, zeigte ein Ausbruch der ASP in einem Schweinehaltungsbetrieb im Landkreis Emmendingen, der zum Glück nicht zu einer weiteren Ausbreitung führte.

Frau Schwarzmeier und Reinhold Maier gingen ausführlich auf die 5 Konfiskatsammelstellen im Landkreis ein, von denen 4 gut funktionieren. Sorgenkind derzeit ist der Raum Donaueschingen (mit Hüfingen, Bräunlingen und Brigachtal), weil die Stadt Donaueschingen keine Sammelstelle betreiben will, obwohl der Landkreis die Kosten dafür übernehmen würde. Reinhold Maier von der KJV hatte deshalb die Stadt angeschrieben, die daraufhin mit den Nachbargemeinden Gespräche führte, bisher aber ohne Ergebnis. Eine Lösung für den Raum Donaueschingen ist insofern wichtig, als es ab dem Jahr 2024 untersagt ist, bei Schwarzwild Fallwild, Aufbrüche, Schwarten und Schlachtabfälle im Revier zu belassen (§ 6 JMG DVO). Sie müssen über Konfiskatbehälter oder Verwahrstellen entsorgt werden. Die KJV wird deshalb nochmal auf die Stadt zugehen, um in der Raumschaft eine Sammelstelle zu installieren.

An die Ausführungen schloss sich eine lebhafte Diskussion an. Hier wurde u.a. darauf hingewiesen, dass nicht nur die Entsorgung von Schwarzwild ein Problem darstellt, sondern auch die vermehrt mit Staupe und Räude infizierten Füchse im Kreis.

Sven Jager, bisheriger Leiter der unteren Jagdbehörde, nun Stv. Leiter des Kreisforstamts widmete sich dem Klimawandel, der für den Wald im Landkreis eine große Herausforderung darstellt. In den letzte 10 Jahren gab es im Landkreis enorme Sturm-und Käferschäden. Allein im Jahr 2022 wurde kreisweit 190.000 ha Holz geerntet, davon stammten aber nur 40% aus regulärem Einschlag. Der Waldumbau bedarf deshalb großer gemeinsamer Anstrengungen aller Betroffenen.

Mit dem Projekt „Runde Tische Waldumbau und Jagd“ will das Land unter Federführung der Forstlichen Versuchsanstalt die notwenige Plattform für die notwendige Abstimmung zwischen Waldbau, Jagd und Waldbesitz herbeizuführen. Im Bereich Linach gab es dazu eine Modellprojekt. Leider waren dort die Waldbesitzer unterrepräsentiert.

Mit David Baumann stellte sich der neue Leiter der unteren Jagdbehörde vor, der aus dem Kreis stammt und nach Studium und Ausbildung in anderen Bundesländern wieder in die Heimat zurückkehrte. Es ging besonders auf das Wildtierportal ein. Seit dem Jagdjahr 2022/23 ist die Eingabe der Streckendaten über diese Plattform rechtlich vorgeschrieben, allerdings gibt es immer wieder Probleme bei der Eingabe infolge von Fehlermeldungen im System, die für Verunsicherung sorgen (z.B. bei der Eingabe von Fall- und Unfallwild). Baumann bot den Mitgliedern seine Unterstützung im Umgang mit den Fehlermeldungen an. Bei technischen Problemen verwies er auf die im Wildtierportal genannten Hilfen. Die elektronische Meldung gilt für das Jagdjahr 2022/23 übrigens nicht für den Monitoring-Fragebogen: Dieser wird nochmal konventionell von der Wildforschungsstelle an die Jagdausübungsberechtigten verschickt. Er kann ausgefüllt dorthin oder an die untere Jagdbehörde zurückgegeben werden.

Auch Baumann ging abschließend noch kurz auf die ASP ein und betonte die Wichtigkeit, tot aufgefundenes Schwarzwild (Fallwild) unbedingt der Behörde zu melden oder selbst Proben zu nehmen und der Veterinärbehörde zur Verfügung zu stellen. Wer vorsätzlich verdächtiges oder befallenes Wild „unterschlägt“ handelt unzuverlässig und riskiert seinen Jagdschein! Das Seuchenmonitoring wird übrigens vom Land bezuschusst: mit je 50 Euro werden die Meldung eines Totfundes mit Koordinaten, die Beprobung von Fallwild sowie kranke erlegter Stücke und Unfallwild honoriert.

Regularien
Nach einer Kurzen Pause, in denen der Leiter der Parforcehorngruppe Donaueschingen um neue Mitglieder warb, ging es um die Regularien.

KJM Dunja Zimmermann verwies in ihrem Bericht auf die erfreulich steigende Mitgliederzahl in der KJV und stellte kurz die Situation in den 7 Hegeringen dar. Bei den meisten gab oder gibt es einen Wechsel in der Vorstandschaft.

Erfreulich ist, dass sich mit Maximilian Schütz jemand gefunden hat, der sich dem Thema „Junge Jäger“ in der KJV widmen will.

Wichtiges Zugpferd in der Öffentlichkeit ist die Kitzrettung, mit der die Jägerschaft punkten kann. Vorbereitungen für die Saison 2023 laufen an.

Schatzmeisterin Kathrin Schütz konnte in ihrem Kassenbericht eine positive Bilanz ziehen: Der Kassenstand zum 31.12.2022 betrug 40.696,57 €, und war damit 2.105,27 € höher als zu Beginn des Jahres.. Erfreulich waren v.a. die Spenden für die Kitzrettung, auch von Nicht-Jägern. Keine Beanstandung ergab die Kassenprüfung.

Die Mitglieder konnten deshalb guten Gewissens der Entlastung von Schatzmeisterin und Vorstand zustimmen (einstimmig).

Ehrungen:
BJM Hans-Jürgen Schneider ehrte Ingo Böhnhardt (Villingen), Rudi Jauch (Schwenningen) und Hans Reiner (HR Triberg) für ihre langjährige Tätigkeit als HR-Leiter mit der LJV -Verdienstnadel in Silber. Petra Rothweiler-Fritz erhielt diese Auszeichnung für ihre Verdienste um das Hundewesen in der KJV und ihre Tätigkeit als Schatzmeisterin der KJV und im HR Donaueschingen.

Dunja Zimmermann ehrte Julian Draegert, Bern Müller und Roland Nopper mit der DJV-Verdienstnadel in Bronze für ihre langjährige Tätigkeit im Vorstand des HR Villingen.

Bei den Treuenadeln gab es folgende Ehrungen:

25 Jahre Mitgliedschaft: Michael Heinemann , Gerhard Hopfinger, Reinhard Rothmund
40 Jahre Mitgliedschaft: Werner Bächle, Stephan Dold, Bernhard Keller, Richard Schwer, Leonhard Treinen
50 Jahre Mitgliedschaft: Hans Claus Heizmann, Rudi Hör, Klaus Kaiser, Herbert Neumaier
60 Jahre Mitgliedschaft: Siegfried Kuss
70 Jahre Mitgliedschaft: Gernot Bürkle, Fritz Finkbeiner, Hubert Lehmann

Auerwildberater Dieter Geiger konnte Thomas Schwer, Wilhelm Behrenbach und Benedikt Säger als erfolgreiche Fuchsjäger auszeichnen. Er verwies in einem kurzen Bericht auf Probleme mit der Verwertung von Fuchsbälgen infolge der Räude. Bei einem vermutlich im Sommer anlaufenden neuen Auerwildprojekt soll ein Schwerpunkt auf der Fangjagd liegen. Fallen und Fangmelder werden im Auerwildgebiet zu 100% vom Land bezuschusst. Er warb um rege Beteiligung. Nach 16 Jahren Tätigkeit als Auerwildberater des LJV gab er seinen Rückzug bekannt.

Den Reigen der Ehrung beschloss Bläserobmann Michalel Seidel), der Rolf Laule für 10 Jahre, Michael Rombach, Michael Willmann, Eva Jauch-Pagenstecher, Ulf Staiger und Klaus Anton für 30 Jahre, Gisela Pilz für 40 Jahre und Hubert Lehmann für 60 Jahr aktive Bläserarbeit auszeichnete.

Dunja Zimmermann überreichte den Jägerbrief an Peter Kreudener .

 

Wahlen des Vorstands und der Rechnungsprüfer:  

Bei der Wahl des geschäftsführenden Vorstands, die mit _Zustimmung der Versammlung von Sven Jager geleitet wurde, wurden jeweils einstimmig gewählt:
Kreisjägermeisterin Dunja Zimmermann,
stv. Kreisjägermeister (neu für Markus Dörle) Dr. Erhard Jauch,
Schatzmeisterin Kathrin Schütz,
Schriftführer (für Reinhold Maier) Fabian Böhnecke,

Bei den Obleuten wurden folgende Personen einstimmig gewählt:
Jagdliches Schiessen: Timo Strohm,
Jagdhornblasen: Michael Seidel,
Kitzrettung und Wildtierschutz: Thorsten Hauger
Biotop: Lothar Guzek,
Lernort Natur: Dunja Zimmermann
Homepage: Dr. Erhard Jauch,
Jagdgebrauchshunde: Leider noch nicht besetzt werden konnte die Position des Hundeobmanns, die Hundeleute in der KJV sind in Gesprächen über die Weiterführung der Hundearbeit in der KJV.

Kassenprüfung: Jörg Kling und Michael Berweck